Botox Behandlung: 5 überraschende Anwendungsgebiete des Faltenkillers

Botox Behandlung: 6 überraschende Anwendungsgebiete des Faltenkillers

Wenn von einer Botox Behandlung gesprochen wird, dann denken die meisten zu allererst an die Behandlung von Falten. Dabei hat Botulinumtoxin A, wie der Wirkstoff eigentlich heißt, weitaus mehr zu bieten. Dieser Artikel liefert Antworten auf die Frage, für welche therapeutische Anwendungen das bekannte Nerventoxin noch infrage kommt. Manche davon sind für Nicht-Mediziner durchaus überraschend.
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Der Klassiker – Faltenbehandlung mit Botox in der ästhetischen Medizin

Jedes Kind weiß: Eine Behandlung mit Botox hilft bei lästigen mimischen Falten. Typische Beispiele dafür sind die sogenannte Zornesfalte an der Nasenwurzel, Falten neben dem Nasenrücken (Bunny Lines), quer verlaufende Falten auf der Stirn oder die Lachfalten in den Augenwinkeln (weniger charmant auch als Krähenfüße bekannt).

Die Wirkung von Botox beruht auf der Hemmung beziehungsweise Blockade des Botenstoffes (Acetylcholin), der Muskelkontraktionen auf neuronaler Ebene anstößt.

Werden die mimischen Muskeln mit dem Neurotoxin infiltriert, wirkt das dem unwillkürlichen Zusammenziehen der Gesichtsmuskulatur entgegen. Störende Fältchen werden durch den Einsatz von Botox über Monate merklich geglättet.

Um unerwünschten Nebenwirkungen wie dem gefürchteten „Maskeneffekt“ vorzubeugen, sollten Patienten darauf achten, eine Botox Behandlung nur bei einem erfahrenen Arzt (idealerweise Facharzt:in für Dermatologie oder Facharzt:in für ästhetische Chirurgie) durchführen zu lassen. Mehr zum klassischen Botox Treatment. 

Soweit so bekannt. 


Das ursprüngliche Einsatzgebiet von Botulinumtoxin – die Neurologie

Das Botulinumtoxin, noch bevor es Anfang der 90er-Jahre seinen Siegeszug in der ästhetischen Medizin antrat, sehr erfolgreich bei neurologischen Erkrankungen wie Krämpfen (Spastiken), Bewegungsstörungen (Dystonien) oder Schiefhals bei Kindern (Torticollis) medizinische Anwendung fand, ist vielen Menschen schon weitaus weniger geläufig.

Die allerersten Einsatzgebiete von Botulinumtoxin waren Anfang der 80er-Jahre Strabismus (Schielen), Lidkrämpfen (Blepharospasmus) und Augenzittern (Nystagmus). Neurologen spritzen dabei das Botulinumtoxin in den jeweiligen Muskel, der gelähmt werden sollen und sorgen beim Patienten für eine Linderung der Beschwerden.

Der Faltenmindernde-Effekt wurde erst gut 10 Jahre später, 1992, beschrieben.

Aber nun zum eigentlichen Thema dieses Beitrags und zwar: Für welche medizinische Zwecke sich das Präparat ansonsten noch eignet.


1. Diskreter Brauenheber: Botox Behandlung gegen hängende Oberlider (Botox Brow Lift)

Absolut keine Gesichtspartie ist vor den Spuren des Älterwerdens gefeit. Auch die Augenbrauen sinken mit zunehmendem Alter um mehrere Millimeter ab. Bei manchen führt das zu einem dauerhaft müden Gesichtsausdruck, der viele unserer Patienten nachhaltig stört, weil er sie ihrer frischen und vitalen Ausstrahlung beraubt.

Bei manchen ist der Effekt so stark ausgeprägt, dass durch die abgesunkenen Oberlider sogar das Sichtfeld eingeschränkt wird. Spätestens dann sollte nicht nur aus ästhetischen Beweggründen gehandelt werden. 

Einer der Hauptverantwortlichen für das Absinken der Augenbrauen ist ein Ringmuskel oberhalb der Augenhöhle. Wird der durch eine gezielte Botox-Injektion daran gehindert, sich ständig unwillkürlich zusammenzuziehen, dann kann das zu einer deutlichen Entspannung des gesamten Augen- und Brauenbereichs führen. Selbst das Erscheinungsbild von leichten Schlupflidern kann durch das chemische Augenbrauen-Lifting verbessert werden.

Dr. Sibylle Rosenberg hat über die Jahre viel Erfahrung mit der Behandlungsmethode gesammelt und bietet das Verfahren bei entsprechender Indikation als minimal-invasive Alternative zu einem chirurgischen Brauenlifting an.
Ein kleiner Eingriff mit großem Effekt für die Betroffenen. Das Gesicht wirkt danach wieder viel wacher und gleichzeitig um etliche Jahre jünger. Mehr zum Botox Augenbrauenlifting.


2. Nächtlicher Friedensstifter: Botox Behandlung gegen Zähneknirschen  (Bruxismus)

In der Ordination Jugendstil wird Botox von Dr. Rosenberg sehr erfolgreich zur Behandlung von Bruxismus eingesetzt. Darunter versteht man übermäßiges Zähnepressen und Knirschen häufig nachts, manchmal aber auch tagsüber, was bei Betroffenen eine Vielzahl an unterschiedlichen Beschwerdebildern auslösen kann. Schmerzen und Abnützungserscheinungen an den Zähnen und Kiefergelenken sind die häufigsten Folgen, aber auch Verspannungen im Kopf- und Nacken- und Schulterbereich sowie Tinnitus zählen zu den Symptomen.

Im Vergleich zu der angewandten Schienen-Therapie, mit der versucht wird, den mechanischen Verschleiß an den Zähnen zu stoppen, wird durch eine Botox Behandlung das primäre Problem – das unbewusste Aufeinanderpressen der Zähne weitgehend verhindert. Dafür wird das Nerventoxin in hochdosierter Anwendung in den Musculus Masseter injiziert. Der Muskel erschlafft daraufhin nicht vollständig, sondern er wird etwas relaxiert. Nach der Behandlung kann man also ganz normal essen und kauen. Die betreffenden Muskeln werden gerade so relaxiert, dass das Zähneknirschen aufhört.

Injiziert wird das Botulinumtoxin an drei bestimmten Punkten auf jeder Seite der Wange. Hier ist eine genaue Kenntnis der Gesichtsanatomie von erfahrenen Fachärzten essenziell, um keine umliegenden Bereiche wie etwa den Speicheldrüsengang, zu verletzen. Die Behandlung der Kaumuskulatur mit Botox führt dazu, dass sich der Kaumuskel (mangels Trainings) zurückbildet. Diesen positiven Nebeneffekt machen sich ästhetische Mediziner bei der im nächsten Punkt beschriebenen Anwendung von Botulinumtoxin zunutze. 


3. Optischer Schlankmacher: Botox Behandlung für eine schmale Gesichtskontur (Facial Slimming)

Vor allem Frauen leiden darunter, wenn sie ihr Gesicht als zu breit empfinden. Viele Patienten ahnen nicht, dass eine überaktive hintere Kaumuskulatur für kantige, manchmal im wahrsten Sinne verbissene Gesichtszüge verantwortlich ist und sind extrem begeistert, wenn sie erfahren, dass sie mit Hilfe einer Botox Behandlung eine wesentlich schmalere Gesichtskontur zurückerlangen können.

Für ein ästhetisch erstklassiges Ergebnis ist die Erfahrung des Arztes bei der Anwendung von Botox entscheidend. Die gute Nachricht: Da ein ruhig gestellter Muskel in der Regel etwas schwächer wird (wie bei einem geschienten Arm im Gips), wird bei Folgebehandlungen häufig weniger Wirkstoff benötigt, um den verschmälernden Effekt dauerhaft zu erhalten. Mehr zum Facial Slimming Treatment. 


4. Professioneller Schweißstopper: Botox Behandlung gegen übermäßiges Schwitzen (Hyperhidrose Therapie)

Eine Therapie mit Botulinumtoxin A zählt zu den effektivsten Behandlungsmethoden gegen übermäßiges Schwitzen. Doch warum schwitzt man eigentlich vermehrt? Der Grund liegt an elektrischen Impulsen der Nervenenden. Diese sorgen dafür, dass die Schweißdrüsen die Sekretproduktion einleiten. Indem Botox die Ausschüttung des dafür bestimmten Neurotransmitters Acetylcholin hemmt, verursacht es eine Kettenreaktion, durch die auch die Schweißdrüsen nur mehr in abgeschwächter Form stimuliert werden.

Zur Behandlung der primären Hyperhidrose wird die Substanz in extrem verdünnter Form unter die zuvor desinfizierte Haut des gesamten hyperhidrotischen Areals gespritzt. Je nach Größe der zu behandelnden Fläche sind bis zu 40 – 50 Stiche erforderlich.

Die betroffenen Patienten schwitzen an den behandelten Stellen wie etwa Achseln oder Fußsohlen in Folge deutlich weniger.

Die Wirkung der Botox Behandlung lässt abhängig vom individuellen Stoffwechsel nach etwa sechs Monaten nach. Entsprechend muss auch bei Botox gegen Schwitzen in regelmäßigen Abständen ein Auffrischungstreatment erfolgen, um einen Dauereffekt zu erzielen.


5. Effizienter Spannungslöser: Botox gegen Migräne

Wie eingangs erwähnt, ist Botox in der Neurologie bereits seit 30 Jahren in Verwendung. Dementsprechend viel Erfahrung gibt es mit dem Präparat. Inzwischen liegen zum Einsatz von Botox bei chronischer Migräne umfangreiche Studien vor, die dazu geführt haben, dass Botulinumtoxin in Österreich mittlerweile offiziell zur Behandlung dieses Krankheitsbildes zugelassen ist.

Von den Krankenkassen wird die Therapie allerdings nicht rückerstattet. Die Studien haben gezeigt, dass sich die Zahl der Migränetage bei den schwerst-betroffenen Patienten deutlich verringert, von durchschnittlich 19 Kopfschmerztagen auf 8 pro Monat.

Wird Botox gegen Migräne eingesetzt, dann sollte es an insgesamt 31 Stellen injiziert werden und zwar im Bereich der Stirn, der Schläfen sowie der Nacken- und Schultermuskulatur. Die Auswahl der Injektionspunkte fußt auf den Erkenntnissen der Zulassungsstudie.

Wie bei allen anderen Anwendungsgebieten von Botox setzt auch bei der Behandlung von Migräne die Wirkung des Präparats erst nach einigen Tagen ein und hält im Anschluss etwa 3 Monate. Das bedeutet, die Botox Behandlung sollte in dreimonatigen Abständen wiederholt werden.


6. Experimenteller Stimmungsaufheller: Botox gegen Depressionen

Klingt unglaublich. In der Tat deuten mittlerweile einige Studien darauf hin, dass eine Behandlung mit Botulinumtoxin neben dem bekannten ästhetischen Effekt auch positive Auswirkungen auf die menschliche Psyche haben könnte.

Erste brisante Indizien lieferte anno 2012 eine Studie der medizinischen Hochschule Hannover  unter der Leitung des Psychiaters Dr. Tillmann Krüger und seines Kollegen Dr. Axel Wollmer von den universitären psychiatrischen Kliniken Basel. Dabei wurde der Hälfte der an der Studie teilnehmenden chronisch depressiven Patienten Botulinumtoxin in die Glabellaregion (den Bereich der Zornesfalte) injiziert, die andere Hälfte erhielt eine Injektion mit Kochsalzlösung. Rund 60 % der Botox-Probanden berichteten im weiteren Verlauf von einer deutlichen Verbesserung der Symptome. In der Placebogruppe waren es hingegen nur 13 Prozent.

Die positive Wirkung hielt zum Erstaunen der Mediziner auch noch an, als sich das Präparat nach mehreren Monaten wieder abgebaut hatte. Im März 2021 erschien im „Journal of Psychiatric Research“ eine spannende Meta-Analyse zu der Thematik. Die Autoren um Jara Schulze kommen zum Schluss, dass Botox-Injektionen nicht nur zu einer deutlichen Verbesserung der depressiven Symptomatik führen können, sondern in manchen Untersuchungen sogar doppelt so stark wirken wie zugelassene orale Antidepressiva.

Eine Erklärung dafür könnte die sogenannte Facial-Feedback-Theorie sein. Die besagt, dass Emotionen im Gesicht sich auf unseren Gemütszustand übertragen. Das brachte Ärzte auf den Gedanken, dass, wenn diese von unserem Gehirn als negativ abgespeicherte Muskelaktivität gehemmt wird, nicht nur die berühmten Zornesfalten ausbleiben, sondern auch der Zorn.

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